Anerkennung Region LH München
für temporäres Bauen in München
Beurteilung der Jury
Seit über 100 Jahren dient der stadtbekannte Markt am Elisabethplatz der Versorgung der Schwabinger mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. Die mittlerweile in die Jahre gekommenen Marktstände sollen durch Neubauten ersetzt werden. Zur Aufrechterhaltung des Marktbetriebs wurden in unmittelbarer Nähe Interimsbauten in Form von 30 Holzmodulen errichtet.
Entstanden ist dabei eine ‹anonyme› Architektur im besten Sinne. Simple Holzmodule, die durch ihre einfache Ausformulierung und adaptiven Elemente ausreichend Raum für die Aneignung durch die Händler und ihre Kunden lassen.
Die lapidare Farb- und Formgebung im Zusammenspiel mit den unspektakulär, aber ansprechend detaillierten Bauelementen trägt den alltäglichen Charme der ursprünglichen Marktstände weiter. Dabei täuscht die handwerklich robuste Ausführung über die temporäre Nutzung hinweg – lediglich die tentakelartig ausgreifenden Installationsrohre auf den Dächern verweisen offensichtlich auf die Improvisation der Anlage.
Aber: Nichts hält länger als ein Provisorium, um ein geläufiges Sprichwort zu bemühen. In diesem Sinne beschleicht den Betrachter das Gefühl, dass sich die Schwabinger in naher Zukunft nur schweren Herzens wieder von ihren neuen, provisorischen Marktständen trennen werden können.
Sven Matt