Votum der Jury:
Mit dem Neubau der Ambulanz für Schmerz- und Palliativmedizin an der Universitätsklinik in Kiel ist den Architekten in mehrfacher Hinsicht ein qualitätvolles und beispielhaftes Gebäude gelungen: Mit semsiblem Blick für den Raum und die materielle Sprache des Ortes wurde parallel zur Straße ein einfacher, mit rotem Zedernholz verkleideter Kubus angeordnet. Einerseits ergänzt er die U-förmige Klinikfigur zu einem geschlossenen Raum, andererseits begibt er sich dank seines „weichen“ Materials Holz in die Gesellschaft der Bepflanzung und hält so den Innenhof der Klinik atmonphärisch doch offen und einladend zur Straße. Der eingeschossige Kubus überzeugt auch in Detail und Proportion: Die streifenförmigen Fensteröffnungen mit konsequenter Structural-Glazing-Verglasung sprechen eine abstrakte, technisch anmutende Sprache, die das Innere des Gebäudes nach außen stülpen. Die sauber ausgeführten Übergänge von Holz zu Glas und Stahl erzeugen einen präzisen Eindruck und überhöhen so die lapidare Geometrie zu einem kleinen feinen Kunstwerk. Der Baukörper wirkt innen wie auch außen beruhigend auf seine Umgebung, bei Sonnenschein entfaltet der verblüffend simpel konstuierte Sonnenschutz an der Südseite seine volle Wirkung und hüllt den Raum und das Gebäude in eine südländisch warme Aura.